Technologien, welche unsere Realitätswahrnehmung auf digitale Art und Weise erweitern – die Rede ist von Augmented Reality. Für den Privatnutzer existieren zahlreiche Apps, mit denen er auf seinem Endgerät zusätzliche Informationen oder 3D-Modelle in die reale Welt projizieren lassen kann.
Doch dies ist schon lange keine Spielerei mehr, sondern hat ihren Weg bereits in den Business-Bereich gefunden.
Laut einer Studie der IDG Business Media GmbH von 2019 verwenden bereits fast die Hälfte (48%) der Firmen mit 1.000 oder mehr Mitarbeitern AR in der Produktion und profitieren von dessen Mehrwert. Mit steigenden Tendenzen. Von diesen Unternehmen gaben 3/4 an, dass AR den erhofften Erfolg und Wettbewerbsfaktor schafft. Die Firmen berichten von Effizienzsteigerungen, erhöhter Sicherheit und verbessertem Wissenstransfer zwischen ihren Mitarbeitern.
Die Anwendungsgebiete von AR sind vielfältig und dynamisch. In den folgenden Bereichen stößt die Technologie auf große Akzeptanz, während die Firmen maßgebliche Erfolge in Bezug auf Kosten- und Zeitersparnisse erzielen.
Eine durch AR-Technologie erweiterte Schulung hebt sich in Sachen Interaktion vom Rest ab.
Neben klassischen Arbeitsmaterialien wie Video und Handbücher können sich die Teilnehmer einen weitaus praktischeren Eindruck von verwendeten Werkzeugen und Komponenten machen. Zeitgleich werden Reise- und Materialkosten eingespart.
Arbeitsabläufe werden vorab auf digitale Weise angeeignet und so kann nicht nur eine theoretische Basis geschaffen werden, sondern auch ein Einblick in die Praxis gewonnen werden.
Ein großes Anwendungsgebiet von AR bietet die digitale Produktvisualisierung und -demonstration in der dazugehörigen Umgebung.
Komponenten, die zu groß oder kostspielig für eine „hands-on“-Demo sind, werden in Form eines 3D-Modells in die reale Umgebung projiziert. Diese Methode findet bereits Anwendung in Schulungen, Videokonferenzen oder auf Messen.
Weitere Use Cases sind die virtuelle Konfiguration von Produkten sowie interaktive Bedienungsanleitungen.
AR wird in der Fertigung genutzt, um Produktlinien stetig zu optimieren und instand zu halten. Es fördert die Effizienz der Teamarbeit durch schnellere Identifikation von Problemstellen durch digitale Zusatzinformationen und damit verbundene Verkürzung von Reaktionszeiten.
Checklisten für die Qualitätssicherung werden in der AR-Anwendung schrittweise abgearbeitet und von der Software bestätigt, wodurch der Computer zu einer zusätzlichen Instanz für eine einheitliche Produktqualität wird.
Augmented Reality unterstützt den Anwender mit übersichtlichen Schritt-für-Schritt-Anleitungen.
In einer Kundendienst-Situation kann der Kunde die Spezialisten „remote“ dazuschalten und so sehen alle Beteiligten die nötigen Informationen und erforderlichen Maßnahmen für die Wartung des Produktes. Anreisekosten sowie Stehzeiten werden so immens eingespart.
Mithilfe von AR-Technologien ist es außerdem möglich, innere Bauteile zu lokalisieren, welche dem menschlichen Auge zunächst verborgen bleiben.
Speziell für AR entwickelte Datenbrillen ( Microsoft HoloLens , VUZIX , RealWear und weitere ) haben in ihren Gläsern Displays verbaut, auf denen die Informationen und Modelle abgebildet werden. Sensoren und Kameras an der Brille erfassen die Umgebung und berechnen eine perspektivisch korrekte Anzeige der Elemente.
Die häufigste Art der Interaktion besteht darin, die digitalen Komponenten für eine längere Zeit mit dem Blick zu fokussieren und sie so zu aktivieren oder zu steuern. Einige AR-Brillen sind mit seitlichen Buttons oder Controllern ausgestattet, welche dem Benutzer weitere Interaktionsmöglichkeiten mit der User-Interface bieten.
Heutzutage hat beinahe jede Person einen leistungsfähigen Computer in der Tasche – nämlich das Smartphone oder Tablet. Auch durch ihre Form und Funktionen eignen sie sich sehr gut für den Einsatz im AR-Bereich. Die Kamera dient als Projektor, wobei der Gyrosensor die Bewegungen registriert.
Auf Mobilgeräten verwischen die Grenzen zwischen Realität und Virtualität zwar nicht so stark wie bei AR-Brillen, jedoch sind sie in ihrer Bedienung sehr intuitiv und bedürfen in den allermeisten Fällen keiner Schulung. Der Benutzer kann mit den gewohnten und etablierten Gesten wie dem Tap, Swipe oder Pinch mit den gezeigten Elementen interagieren.
Auch wir bei der ActiDoo GmbH sehen in der Entwicklung von Augmented Reality große Chancen für den Einsatz in unterschiedlichen Bereichen. Es steckt ein großes Potential an Anwendungsmöglichkeiten darin, Produkte und Prozesse digital abzubilden und den Nutzer interaktiv und immersiv darin einzubinden. Wir haben in den letzten Jahren bereits einige Erfahrungen mit AR gesammelt und ein Grundgerüst für aktuelle und zukünftige Projekte mit dieser Technologie aufgebaut.
Auf welche Aspekte sind Sie sind in Bezug auf die Weiterentwicklung von AR besonders gespannt? Welche Ihrer Ideen und Projekte machen sich AR zunutze?Hinterlassen Sie gerne einen Kommentar oder melden Sie sich per E-Mail !
Felix ist Spezialist für User Experience Design und Frontend-Entwicklung. Bei actidoo beschäftigt er sich einerseits mit cross-platform App- und Game-Development, und brennt andererseits für innovative Virtual Reality und Augmented Reality Anwendungen.